Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Eishockey bis es grünt


Nach einer wegen des Lockouts etwas speziellen, aber durchaus interessanten Qualifikation mit vielen hochstehenden und interessanten Spielen beginnt am Samstag mit den Playoffs der eigentliche Saisonhöhepunkt. Der SCB wird sich als Tabellenzweiter mit dem siebent platzierten Genf Servette duellieren.

Endlich ist die Phase der Qualifikation abgeschlossen. Ich sage das nicht etwa, weil auf zahlreichen Fanplakätchen suggeriert wird, dass die 50 Qualifikationsspiele zu viel wären. Nein, ich sage das ganz einfach, weil mich die grassierende Saukälte langsam zur Schnecke macht. Qualiende bedeutet Frühlingsbeginn.

Gegen gewisse Modus Änderungen hätte aber auch ich nichts einzuwenden. Wieso man zum Beispiel das Auswahlverfahren für die Playoff Paarungen seinerzeit nach nur einer Saison wieder verworfen hat, ist mir bis heute unerklärlich. Ich habe das Auswählen damals gut gefunden und würde es ohne mit der Wimper zu zucken auf nächste Saison wieder einführen. Allerdings wurde das Auswahlverfahren damals, gerade auch aus Fankreisen, mehrheitlich kritisiert. Warum weiss ich allerdings nicht.

Die Zusatzrunden würde ich überdenken. Irgendeinmal ist es genug mit Derbys oder sogenannten Derbys. Eine Formel mit Paarungen, die sich an der Tabelle des Vorjahres orientieren, wäre mir sympathischer.

Auch der Playoutmodus ist zu überdenken. Entweder schliesst man die Liga ganz, oder es sollte wieder einen regulären Absteiger geben. Die jetzige Lösung scheint mir untauglich, weil sie faktisch einer geschlossenen Liga light gleichkommt. Das ist schlecht für die NL B und auch schlecht für die Schwanzclubs in der NL A.

Mir schwebt ein Modus mit einer Auf/Abstiegsrunde, wie schon einmal dagewesen vor. Die NL B würde damit aufgewertet und ein Abstieg wäre nicht mehr das Ende der Welt, weil man ja auch wieder aufsteigen könnte. Alternativ könnte man auch die Ligaquali abschaffen und den B Meister auf Kosten des Playoutverlierers absteigen lassen.

Auf das Dienstagsspiel gegen die ZSC Lions möchte ich nicht weiter eingehen. In Biel stand es relativ früh 3:0 und somit hatte die Partie für den SCB keine Bedeutung mehr. Dass das Feuer fehlte und dass man sich wohl im Unterbewusstsein im Hinblick auf die Playoffs etwas schonen wollte, scheint mir nachvollziehbar. Besonders vor dem Hintergrund der grassierenden unsäglichen Verletzungsmisere. Immerhin hat Beat Heldstab ein äusserst vielversprechendes Debut gezeigt. Ich denke, er wird uns wirklich helfen können.

Obwohl ich einer von denen bin, die schon seit Jahren immer wieder warnen, dass unsere Verteidigung den Zenit erreicht und mittlerweile überschritten hat, möchte ich auch darauf nicht gross eingehen. Es ist jetzt einfach nicht die Zeit für Diskussionen dieser Art. Am Samstag beginnen die Playoffs und es ist jetzt alles so zu nehmen, wie es eben ist.

Die Mannschaft hat in der Zeit von Weihnacht bis zur Länderspielpause gezeigt, dass sie auch mit ausgedünnter Verteidigung eine Balance hinkriegt, die sich gewaschen hat. Der SCB hat in dieser Phase teilweise grossartiges Eishockey gespielt. Dort gilt es jetzt anzuknüpfen.

Dass wir mit einer Aufstellung wie am Dienstag gegen den ZSC das Finale nicht erreichen können, ist mir bewusst. Der Playoffmodus und die härtere Gangart erfordern Breite und Tiefe. Es wird auf Dauer nicht funktionieren, dass die wichtigen Parts im wesentlichen von David Jobin, Beat Gerber und Geoff Kinrade gespielt werden. Franco Collenberg wird sich steigern müssen, Flurin Randegger wird so gut wie möglich spielen müssen und das Knie von Travis Roche wird intensiv gebraucht werden.

Daneben ist zu hoffen, dass die üblen Gerüchte über den Gesundheitszustand von Philippe Furrer nicht stimmen und dass auch Andreas Hänni irgendwann wieder zum Team stossen kann. Sollten es die Hockeygötter so bestimmt haben, dass der SCB die Playoffs mit der aktuell ausgedünnten Verteidigung absolvieren muss, müssen wir umdenken und die Erwartungen anpassen. Das Erreichen des Halbfinals wäre dann als grosser Erfolg und das Finale als Sensation zu betrachten.

Da wir aber mit Däusi im Himmel prominent vertreten sind, dürfen wir durchaus auf Schützenhilfe von oben und somit auf baldige Besserung hoffen.

Wenn wir die Verletzungssorgen beiseite lassen, sieht es aber sehr gut aus. Die Mannschaft hat vor der letzten Länderspielpause eindrücklich bewiesen, zu was sie fähig ist. Auch die Entwicklung, die unsere Mannschaft in dieser Saison durchgemacht hat, lässt sich sehen. Antti Törmänen hat es geschafft, NHL Spieler zu integrieren und die Mannschaft nach deren Abgang so einzustellen, dass sie in der Folge ihre beste Phase in der bisherigen Meisterschaft ausspielen konnte.

Der SCB spielt ein aktives und schnelles Eishockey, das auf viel Scheibenbesitz beruht. Die Statistiken sind, abgesehen von den letzten Spielen, hervorragend und die Mannschaft verfügt über eine hervorragende Balance.

Auch auf höherer Stufe wurde hervorragende Arbeit geleistet. Angefangen bei Marc Lüthi, der im letzten November die Trainerdiskussionen auf überzeugende Art und Weise ausräumte, indem er sich ohne Wenn und Aber hinter den eingeschlagenen Weg stellte. Zur Belohnung konnte man mit Antti Törmänen einen neuen und absolut unbestrittenen Zweijahresvertrag abschliessen, was uns in der Zukunft eine gewisse Kontinuität bringen wird.

Auch Sportchef Sven Leuenberger hat seine Arbeit mit der Verpflichtung von Jaroslav Bednar, Petr Sykora und den B Lizenlern hervorragend gelöst. Der einzige Wehrmutstropfen, den es zu beklagen gibt, ist das Nichtgelingen der Integration von Niklas Danielsson.

Sportlich durften wir eine interessante Qualifikationsphase mit Höhen, Tiefen und vielen interessanten Spielen verfolgen. Dabei präsentierte sich der SCB meist als gefestigte Gruppe mit viel Charakter. Eine Mannschaft, bei der man davon ausgehen kann, dass sie nächsten Samstag bereit sein wird!

Wie ich bereits im vergangenen August angekündigt habe, gewinnt Fribourg Gottéron vor dem SCB, dem EVZ, den ZSC Lions und dem HC Davos die Qualifikation. ( J ) Und da meine Erwartungen an den SCB immer identisch sind mit meiner Prognose, bin ich natürlich hochzufrieden mit diesem zweiten Rang, auch wenn man ihn am Schluss noch fast verspielt hätte.

Auch mit unserem Viertelfinalgegner Genf Servette kann ich gut leben. Die Genfer sind sensationell in die Saison gestartet und konnten in der Folge von den in den Startspielen gewonnenen Punkten zehren. Ohne dieses Punktepolster hätten sie die Playoffs wenn überhaupt, wohl nur mit Mühe geschafft.

Man soll mich nicht falsch verstehen, Genf Servette ist ein schwieriger Gegner. «Sie werden sehr körperbetont agieren und ein typisch kanadisches Eishockey spielen», meinte Törmänen zu unserem Gegner. Gut möglich, dass der schlaue Chris McSorley unsere Verteidiger speziell hart angehen lassen wird. Man wird intelligent spielen und besorgt sein müssen, dass man die Abwehr nicht durch unnötige Strafen zusätzlich strapaziert. Cool und Schnörkellos dürfte das Rezept sein, für diese Serie.

In unserer ausgeglichenen Liga gibt es keine einfachen Viertelfinalgegner. Weder Lugano noch Davos wären einfacher gewesen und man darf nicht vergessen, dass die Genfer ohne ihre Lebensversicherung Goran Bezina werden antreten müssen.

In diesem Sinne bin ich für die Viertelfinals durchaus positiv gestimmt und denke demnach, dass wir die Serie gewinnen werden.

Meine Prognosen:

SCB – Genf Servette 4:2
Fribourg Gottéron – EHC Biel 4:1
ZSC Lions – HC Davos 4:3
Zug – Lugano 3:4

Kloten Flyers – SCL Tigers 4:2
Ambri Piotta – Rapperswil Jona Lakers 4:3

Mir bleibt nur noch, uns allen packende Playoffspiele bei elektrisierender Stimmung zu wünschen. Noch bin ich die Ruhe selbst. Aber irgendwann zwischen jetzt und Samstag 1945 wird sich dieses ganz eigene, schwierig zu beschreibende Playoffgefühl einstellen.

Hoffentlich für möglichst lange. Eishockey bis es grünt...

Montag, 25. Februar 2013

Der SCB verschenkt den Qualisieg


Der SC Bern verspielte in den Wochenendspielen gegen den HCD und den EVZ den eigentlich auf dem Silbertablett präsentierten Qualifisieg kläglich. In Davos verlor man am Freitag trotz einer zwischenzeitlichen Zweitoreführung mit 4:5, bei der samstäglichen 5:6 Heimniederlage gegen Zug verspielte man gar einen Dreitorevorsprung.

So kommt es eben, wenn man durchblicken lässt, dass einem ein allfälliger Qualisieg eher als Bürde, denn als Vorteil erscheint. Das wirkt sich via Psyche der Spieler letztendlich auch auf die Statistik aus und so gesehen ist es geradezu grotesk, dass man an sich nicht ganz unwichtige Qualispiele zu unbedeutenden Vorbereitungsspielen degradiert.

Den Nuggi rausgehauen hat es mir, als der SCB in Davos trotz grossen personellen Sorgen in der Abwehr Ersatztorhüter Olivier Gigon, der in diesem Spiel dann auch jede Scheibe fallen liess und die Defensive noch zusätzlich beschäftigte und verunsicherte, einsetzte. Ich meine es handelt sich immer noch um einen sportlichen Anlass, in dem es um Punkte und Positionen geht. Ausserdem bezahlen die Leute Eintritt und wollen eine fokussierte Truppe sehen. Man stelle sich vor, im Stadttheater würde den Leuten statt dem Stardarsteller aus dem Programmheftli ein ambitionierter Laienschauspieler präsentiert, weil der Theaterdirektor die Vorstellung aus irgendwelchen Gründen gerade für nicht so wichtig erachtet. Undenkbar.

Hätte ich die Zeichen richtig gedeutet, hätte ich mir für Samstag Tickets für den Strichkrimi Langnau – Biel besorgt. Ich mag nun mal keine unbedeutenden Vorbereitungsspiele. Stattdessen schlotterte ich mich im elend kalten Kühlschrank durch das angeregte Geknebel des SCB und ich frage mich noch jetzt, warum ich überhaupt nach Bern gefahren bin.

Joel Vermin spielte, wie wenn er einen 20 kg schweren Rucksack mittragen müsste, Pascal Berger fehlte es an jeglicher Bindung zu seinen Mitspielern und Byron Ritchie betrieb munteres auf dem Eis herumgekreise ohne Weg und Ziel.

So frage ich mich ernsthaft, ob ich mich am Dienstag noch einmal nach Bern bewege, oder ob ich das Spiel zuhause in der warmen Stube über mich ergehen lassen soll.

Betrachtet man die letzten fünf Spiele des SCB, stellt man fest, dass man viermal Mehrtoreführungen, zu denen man meist wie die Jungfrau zum Kind kam, mehr oder weniger emotionslos vergeigte. So verschenkte man, ich kann es nicht anders sagen, ganze 9 Punkte oder den Qualisieg, der einem eigentlich auf dem Silbertablett serviert worden wäre.

Man kassierte 3,8 Tore pro Partie, erhielt 2 Shorthander, vergeigte 4x einen Zweitore- und einmal einen Dreitorevorsprung und man fiel jeweils regelrecht auseinander, als die Gegner eine etwas ruppigere Gangart einschlugen. So wie man sich zurzeit präsentiert, würde es mich nicht erstaunen, wenn man am Dienstag auch noch den zweiten Qualifikationsrang an den EV Zug verlieren würde.

Ich sehe kein, aber auch wirklich gar kein Argument, das ein solches Nachlassen erklären oder entschuldigen würde. Das Ammenmärchen mit dem Schonen von Spielern oder dem Vermeiden von weiteren Verletzungen schon gar nicht. Die Spieler verletzen sich nicht in Phasen, in denen man bestrebt ist, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen. In solchen Situationen ist man konzentriert und meist in der besseren Position.

Gefährlich wird es erst, wenn halbherzig, zögerlich und unkonzentriert agiert wird. Dann ist das Verletzungsrisiko am grössten.

Ich mag ehrlich gesagt die Spiele gegen Davos und Zug nicht gross kommentieren. Gegen Davos kam man wie die Jungfrau zum Kind zu einer Zweitoreführung und als die Davoser etwas ruppiger zur Sache gingen, haderte man mit den Schiedsrichtern, statt unbeirrt sein Spiel zu spielen.

So war es bezeichnend, dass der Ursprung der Wende eine Schwalbe eines Davosers war, die dazu führte, dass Geoff Kinrade seiner in der Defensive ohnehin schon angeschlagenen Mannschaft mit einer 10 Minuten Strafe wegen einer Undiszipliniertheit einen Bärendienst erwies.

Ähnlich tölpelhaft verhielt man sich gegen den EVZ. Nachdem man fast wie im Schlafwagen zu einer 3:0 Führung kam, liess man sich wiederum von der härteren Gangart des Gegners destabilisieren. Dabei muss man neidlos anerkennen, dass die Zuger genau das taten, was wir vom SCB auch immer verlangen. Hartes und unbeirrtes Spiel zum Zwecke der Zermürbung des Gegners.

Dabei kam es den Zugern zweifellos zugute, dass Checks gegen Köpfe von jungen SCB Spielern generell sauber und somit auch erlaubt sind. Man braucht sich darüber gar nicht gross aufzuhalten, schliesslich hat man seinerzeit das Viermannsystem bei den Schiedsrichtern nicht etwa eingeführt, um gefährliche Situationen, auch abseits des Spielgeschehens, besser ahnden zu können. Nein, man hat es eingeführt, damit die Unparteiischen im Doppelpack Strafen wegen Stolpern über die eigenen Beine konstruieren können, um das Publikum zu aktivieren.

Wäre es anders, müsste man die Leistungen der Herren Kämpfer, Prugger, Küng und Rochette schon fast als peinlich schwach bezeichnen. Im Spiel in Davos zum Beispiel spielten kuriose Entscheidungen bei nicht weniger als 3 von 9 gefallenen Toren eine nicht unwesentliche Rolle. Leider fehlt es unserer Mannschaft zurzeit etwas an der nötigen Souveränität, um mit Beliebigkeiten dieser Art umzugehen.

Item, die Berner Niederlage gegen den EVZ dürfte in erster Linie den Kloten Flyers in die Hände spielen. Die Zuger haben jetzt nämlich die Möglichkeit, mit einem Sieg in Biel auf den zweiten Tabellenplatz vorzustossen, sollten der SCB die letzte Qualipartie gegen die ZSC Lions auch noch verlieren. Kloten könnte sich dann mit einem Sieg in Lugano in Extremis doch noch für die Playoffs qualifizieren.

Das obwohl der ZSC gemäss Schöggi Gränni «gegen Biel verlieren wollte.» Diese Aussage erscheint mir umso grotesker, weil die Flyers ja letzte Woche auch nur dank Schiebung gegen die Lakers mit 12:0 gewinnen konnten, was wiederum den Bieler Parkplatzjammeri (Geschäftsführer Daniel Villard) zu einem Twitter Gegränne animierte.

Die nette Klotener Beisszange aus dem Facebook Chat ist neulich auch im Stile einer Dampfwalze über mich hergefallen, weil ich in einem Blog etwas von Rappi und Schiebung geschrieben habe. Da ich aber meine Blogs aus Prinzip nicht kommentiere, meinte sie nur leicht desillusioniert, dass der ZSC Schuld sei, wenn die Flyers Playouts spielen müssten.

Wie Sodom und Gomorra, diese Posse zwischen Biel und Kloten. Ich würde vorschlagen, beide in die Playouts zu verbannen und stattdessen die Langnauer gegen Fribourg antreten zu lassen.

Die Befürworter des Konkordats werden sich gefreut haben, dass die Luganesi ein Rapperswiler Fan Lokal angriffen und mit Pyros ausräucherten und dass die Gotthard Autobahn für 20 Minuten gesperrt werden musste, weil randalierende Fan Gruppen ihre Raketlis auf die Fahrbahn pfeffern mussten. Wie dämlich muss man eigentlich sein? Nicht dass es mich erstaunen würde, aber mir tun in erster Linie diejenigen leid, welche sich in ihrer Freizeit mit viel Einsatz für eine freie und bunte Fanszene einsetzen.

Item, was die Aussichten des SCB für die Playoffs anbelangt, möchte ich trotz meinem Gegränne und Gemotze erwähnen, dass es letztes Jahr um diese Zeit keinen Deut besser, eher viel schlechter aussah.

Bleibt zu hoffen, dass sich Jaroslav Bednar und Sämi Kreis nicht auch noch ernsthaft verletzt haben, dass Hänni Furrer und Randegger zurückkommen, dass das Knie von Roche hält und dasjenige von Trainer Törmänen nicht mehr schmerzt.

Nebst den medizinischen Sorgen hoffe ich schwer, dass der SCB gegen die ZSC Lions die erforderlichen Punkte für den wichtigen zweiten Tabellenrang einspielt.

Montag, 18. Februar 2013

Per Berg- und Talfahrt zur Tabellenführung


Eine unsägliche Larifari Partie gegen die Tigers wurde am Freitag mit einer 6:5 Auswärtsniederlage nach Verlängerung bestraft. Am Samstag trat der SCB konzentriert auf und gewann gegen erstaunlich harmlose Bieler mit 3:0.

Was am Freitag in Anbetracht der Berner Nonchalance in Langnau, der SCB spielte in etwa wie die Tor Musik der Tigers, noch unmöglich schien, wurde am Samstag Tatsache. Fribourg hat gepatzt und der SCB ist neuer Leader der NL A.

Unsere Mutzen brachten es in Langnau tatsächlich zustande, zweimal einen Zweitorevorsprung zu verspielen. Nachdem man sechs Minuten vor Schluss noch mit 3:5 in Führung lag, gab man das Spiel, man glaubt es kaum, mit zwei Shorthandern durch Etienne Froidevaux (54:06) und Simon Moser (58:57) noch aus der Hand, bevor Pascal Pelletier nach 33 Sekunden in der Verlängerung den verdienten Siegestreffer für die Tigers erzielte.

Ich habe die Misere irgendwie kommen sehen. So ermutigte ich in der zweiten Drittelspause noch einen Langnauer Dino, der den Kopf schon bedauernswert hängen liess, mit den Worten: «Wenn die Tigers noch einmal Gas geben, liegt gegen diesen Laueri-SCB noch alles drin.»

Daneben war das Spiel, respektive das Drumherum in Langnau aber einmal mehr bestes Volksschauspiel der Extraklasse. Da wird der Sport wahrlich noch im Stile eines Heimatschwaks auf einer Laienbühne zelebriert. Zuweilen war der Unterhaltungsfaktor trotz der durchaus animierten Partie fast noch grösser, wenn man sich statt dem Spiel, den Zuschauern auf der schmuck hergerichteten Tribüne zuwendete. Das Wechselbad zwischen resignierter Konfusion und euphorischem Triumphgehabe wird nämlich nirgends so intensiv gelebt und zelebriert, wie im hölzernen Bijou zu Langnau.

Dabei rechne ich es den Langnauern hoch an, dass sie unseren Däusi vor dem Spiel mit einer Schweigeminute geehrt haben. Immerhin war gerade Roland Dellsperger einer jener Spieler, den man in den goldenen Siebzigerjahren im Emmental wohl am liebsten in ein Güllenloch geworfen oder in der Ilfis ersäuft hätte. Aber echter Sportgeist lässt es eben zu, auch die Legenden des Gegners als Menschen und für das, was sie für unsere gemeinsame Leidenschaft, das Eishockey getan haben, zu respektieren und zu ehren.

Ich bin jedenfalls überzeugt, dass sich Däusi die Partie zusammen mit Wale Gerber angeschaut hat und dass sich die beiden köstlich amüsiert haben.

Den Langnauern wünsche ich an dieser Stelle, dass sie die Saison in den Playouts schnellstmöglich beenden können und dass sie mit Hilfe des neuen fremden Zürcher Fötzels auch an der Sponsorenfront endlich den gewünschten Erfolg haben.

Ich habe letzte Woche irgendwo geschrieben, dass ich mit einer allfälligen Niederlage in Langnau ganz gut leben könnte, wenn man dafür am Samstag die Weichen der Bieler auf Playouts stellen würde. Ein Schelm wer denkt, Antti habe die Mannschaft in der Natipause bis an den Anschlag geschlaucht. Oder ist es Zufall, dass gegen die Tigers ausgerechnet die Natispieler Vermin und Scherwey den spritzigsten Eindruck hinterliessen, währendem der Rest des Teams im geistigen Tiefschlaf zu sein schien?

Oder hat Marc Lüthi der Mannschaft gar befohlene Ruhe verordnet, damit man am Samstag im Dienste der Ligamafia die Bieler schlägt?

Das mag abwegig tönen ich weiss, aber Philippe Gaydoul habe ja angeblich die Rapperswil Jona Lakers gekauft, damit die Klotener im Endkampf um die Playoffs einen zusätzlichen Bonus in Form des besseren Torverhältnisses erhalten. Überhaupt sei der ganze Modus und die Spielplangestaltung nur darauf ausgelegt, den EHC Biel zu benachteiligen.

Dass jetzt auch noch als Biel Fan verkleidete Berner die selbsternannten Musterfans aus der grauen Stadt dazu anstifteten, entgegen den Anordnungen der Polizei einen Pyromarsch durch die Quartiere zu veranstalten, im Stadion Bier auf die Sitzplatzzuschauer zu werfen, den Bahnverkehr zu stören und Wagen des öffentlichen Verkehrs zu demolieren, schlägt dem Fass wahrlich den Boden aus.

Man mag mir mein blödes Geschreibsel verzeihen und man sollte ja nicht alles glauben, was ich von mir gebe. Aber irgendeinmal wird man ab den von allen Richtungen geäusserten Benachteiligungs- und Schiebereivorwürfen selber paranoid und ich frage mich deshalb, wer wohl für die Verletzungsmisere in unserer Abwehr verantwortlich ist. Hat Arno Del Curto die Hände im Spiel, weil der böse Lüthi den Mark Streit nicht an den Spengler Cup gehen liess? Oder ist es der Zürcher Walter Frey, der seine Millionen gegen den SCB einsetzt, nachdem er bereits im letzten Frühling Schiedsrichter Kurmann gekauft hatte? Fragen über Fragen, aber so wird offensichtlich heute über Sport, und nicht nur über Sport gesprochen. Schuld sind immer die anderen.

Julien Sprunger habe den HCD-Spieler Patrick Schommer auch nicht gegen den Kopf gecheckt. Auch das sei angeblich lediglich ein Konstrukt der Ligamafia. Schliesslich trage Patrick Schommer seine Nase nicht im Gesicht, sondern irgendwo an der Brust. J

Aber Schuld hin oder her, unsere Verteidigung gibt wirklich Anlass zu Sorgen. Franco Collenberg ist vom Rappi-Virus befallen und spielt öffnende Fehlpässe am laufenden Band und dass sich jetzt auch noch Flurin Randegger an der Schulter verletzte, macht die Angelegenheit noch brisanter. Zum Glück seien Sehnen und Bänder intakt, trotzdem dürfte Flurin pausieren müssen. Dan Weisskopf, der ab heute beim SCB trainiert, ist aufgrund seines Wadenbeinbruchs noch nicht einsatzfähig und bei Furrer und Hänni weiss niemand, wann sie wieder spielen können.

Wenigstens scheint Sämi Kreis seine Chance zu nutzen, nachdem er wegen des Lockouts bisher kaum zu Spielpraxis in der ersten Mannschaft kam. Seine Auftritte waren durchaus vielversprechend, auch wenn zuweilen nicht zu übersehen war, dass er sich vom Tempo her noch am Limit bewegt. Was ich aber bisher von Kreis gesehen habe, stimmt mich für die Zukunft doch sehr zuversichtlich.

Auch die heute vermeldete Vertragsverlängerung um zwei Jahre mit Geoff Kinrade ist eine gute Nachricht für die Zukunft unserer Verteidigung. Daneben kann man nur noch hoffen, dass sich unsere Abwehrmisere bis zu den Playoffs bessert. Ansonsten würde man wohl nicht darum herumkommen, allfällige Hoffnungen zu dämpfen. Der Playoffmodus erfordert Breite und Tiefe, die wir momentan in der Verteidigung nicht haben.

Es folgen am nächsten Wochenende die Spiele gegen den HCD (a) und gegen den erstarkten EVZ (h). Wir brauchen gegen diese potentiellen Playoffgegner noch den einen oder anderen Punkt, um es im letzten Qualispiel gegen den Meister aus Zürich nicht auf eine Belle um den zweiten Tabellenplatz hinauslaufen zu lassen.

Da ich vor der Saison auf einen Qualisieg der Fribourger und auf einen zweiten Platz des SCB getippt habe, glaube ich nicht daran, dass der SCB den ersten Platz wird halten können. Ich schreibe das bewusst, weil mich der SCB in dieser Saison schon oft überrascht hat. Besonders nachdem ich gemotzt oder geschwarzmalt habe. J

Was den Strichkampf zwischen Biel und Kloten anbelangt, müsste man eigentlich nach den Vorfällen des letzten Sommers und der immer mehr um sich greifenden Neid- und Empörungsmentalität fast die Bieler unterstützen. Der netten Klotener Beisszange aus dem Facebook Chat wegen und weil uns die Bieler so gern haben, versuche ich die Hockeygötter aber trotzdem zugunsten der Klotener zu beeinflussen.

Man kann über Philippe Gaydoul sagen was man will, ich an seiner Stelle wäre genau gleich vorgegangen, wenn man mich denn gelassen hätte. Sogar noch schamloser. Ich hätte den Laden von Beginn weg übernommen und ausgemistet und den Roman Wick hätte ich nie im Leben ziehen gelassen. J

Donnerstag, 7. Februar 2013

Gute Reise, Roland «Däusi» Dellsperger


Wie der SCB heute Morgen mitteilte, ist unsere Legende Roland «Däusi» Dellsperger am Abend des 6. Februars im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Dellsperger verbrachte seine gesamte Profikarriere von 1964 bis 1982 beim SC Bern.

Meines Wissens gibt es beim SCB nur einen Spieler, der aufgrund seiner ganz speziellen Leistungen und Verdienste zum Ehrencapitan ernannt wurde. Unsere legendäre Nummer 12, unser Roland Dellsperger.

«Däusi» wurde am 1. Juni 1947 geboren. 1954, mit gerademal sieben Jahren trat er dem SCB bei und hielt dem Club in der Folge bis heute die Treue. Noch keine 18 Jahre alt gewann er 1965 unter Trainer Ed Reigle seinen ersten Titel mit dem SCB. 1974, 75 und 77 folgten weitere Meisterehren unter Trainer Paul-André Cadieux bevor die glanzvolle Serie 1979 unter Xaver Unsinn sein Ende fand.

In 18 Saisons spielte Roland Dellsperger 467 Nationalliga Spiele für den SCB, mit dem er fünf Meistertitel errang und absolvierte 33 Länderspiele mit der Nationalmannschaft. Seine aktive Spielerkarriere beendete Däusi nach der Saison 1981/82.

Roland Dellsperger war aufgrund seiner menschlichen Qualitäten oft der verlängerte Arm der Trainer. Er betreute die ausländischen Profispieler, schlichtete Konflikte und vermittelte bei gelegentlichen Rebellionen im Team. Die Spanne vom klugen Vermittler, über den diskreten Helfer bis zum Spielgestalter und brillanten Goalgetter machten ihn bereits früh zum absoluten Publikumsliebling und später zur Clublegende.

Roland Dellsperger war ein feinfühliger und jederzeit freundlicher Gesprächspartner. Ein Mensch, der das Klima zum positiven veränderte, wenn er einen Raum betrat. Däusi war bis zuletzt als SCB-Mitarbeiter tätig. Noch beim letzten Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers stand er für den SCB im Einsatz.

Leider blieb es mir verwehrt, Roland Dellsperger als Spieler live spielen zu sehen. Das Ende seiner glanzvollen Karriere bekam ich als kleiner Knirps lediglich beim heimlichen Radiohören zu später Stunde mit. Aber trotzdem gehört Däusi zu den Helden meiner Jugend. Beim „Chnebele“ auf dem Schulhausplatz wollte ich immer Däusi sein.

Die Nachricht des Todes von Roland Dellsperger erreichte mich heute Morgen per simple Twitter-Nachricht. Die Arbeit half in der Folge, die Gefühle zu verwässern. Jetzt aber macht sich Konsternation und Trauer breit.

Wenn es eine Person gibt, die den SCB verkörpert, dann ist es Roland Dellsperger. Ich, wir, der SCB werden uns anlässlich des Spiels gegen den EHC Biel am Samstag in einer Woche von Roland Dellsperger verabschieden müssen. In unseren Herzen wird er aber weiterleben. Nicht als simple Nummer auf einem Fetzen Stoff unter dem Hallendach, sondern als wunderbaren Menschen, der den SCB bis zu seinem Tod im Herzen trug.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Nicht einfach „gäbig“, sondern richtig gut


Mit den sechs Punkten für den Qualisieg ist es letztes Wochenende leider nichts geworden. Richtig gutes, ja sogar begeisterndes Eishockey hat der SCB in den Spielen gegen Lugano und die Lakers eigentlich nur im ersten Drittel in der Resega gezeigt.

Der Rest kann getrost unter Verwalten und simpler Pflichterfüllung verbucht werden. Trotzdem darf man mit den fünf Punkten durchaus zufrieden sein.

Antti Törmänen hat ja zurecht darauf verzichtet, die Mannschaft in den roten Bereich zu treiben. Das Spiel gegen Rappi mutierte demnach eher zur Warmlaufübung für Petr Sykora. Travis Roche und Marco Bührer wurden geschont und Joel Vermin durfte seinen schmerzenden Knöchel zugunsten der Nationalmannschaft schonen.

Da Fribourg Gottéron in Davos ebenfalls einen Punkt liegen liess, bleibt es beim Dreipunkterückstand auf den Leader. Der Qualisieg ist also immer noch im Bereich des Möglichen, zumal die Drachen wohl für einige Spiele auf Julian Sprunger werden verzichten müssen.


Wie man in den Foren und in den Kommentarspalten verfolgen kann, lösen solche Aktionen immer wieder veritable Kindergartendiskussionen aus. «Diese het o u het nid müesse u der Sprunger isch sowieso äs Bubi. Der Forster isch äs Arschloch u der Joggi sött me scho lang ufem Schiterhuffe verbrönne. U we diese ni, wieso de eine u d Ligamafia isch sowieso immer gäge üs. Di Fribourger hei scho geng aus dörfe u nume mir si geng die Bschissne.»

Einfach putzig und selbstverständlich der Gipfel der Objektivität, dieses Gejammer. Dabei wäre die Angelegenheit eigentlich so einfach: Was gegen den Kopf geht und die Gesundheit des gefoulten gefährdet, muss im Interesse aller geahndet werden. Punkt und Ende.

Auch unser Kampfhobbit mit der Nummer 10 hat sich am Sonntag eine klare Unsauberkeit geleistet. Zwar nicht mit dem Ellenbogen oder mit der Schulter, aber die Hände gehören beim Check nun mal nicht ins Gesicht des Gegners.

Gut wurde Tristan Scherwey für den angeschlagenen Paul Savary für die Nationalmannschaft aufgeboten. Beim SCB hat er sich ja bereits als sicherer Wert etabliert, jetzt gibt es hoffentlich noch etwas Feintuning auf internationalem Niveau. Vor allem in Sachen Geschicklichkeit in bestimmten Situationen. Derart saublöde und parkierte Strafen, wie im Spiel gegen Lugano, darf man einfach nicht holen. Wenn der Schiedsrichter in einer Aktion, die man durchaus als Beinstellen hätte beurteilen können, beide Augen verschliesst, sollte man nicht 10 Sekunden später dasselbe noch einmal bieten. In Lugano hatte das keine Folgen, in den Playoff entscheiden aber solche Situationen oft über Sieg oder Niederlage.

Auch Franco Collenberg sollte wieder einen Gang hochschalten. In den letzten drei Spielen haben mir seine Leistungen nicht besonders gefallen. In einer Lotterverteidigung wie die der Rapperswiler mag das ja noch gehen. Aber beim SCB müssen die Verteidiger solider agieren.

Christoph Bertschy muss, ohne seinen Vorwärtsdrang zu verlieren, seine Fehlerquote senken. Ein Gegentor und eine Topchance für den Gegner in zwei Spielen wegen Vertändeln der Scheibe in der Vorwärtsbewegung, einmal an der eigenen und einmal an der gegnerischen blauen Linie sind zu viel für die erste Linie des SCB. Da muss die Scheibe laufen und die Spieler müssen sich aufeinander verlassen können. Ansonsten gibt es Konter, statt schnelles und druckvolles Angriffsspiel.

Die wirklich guten Spieler zeichnen sich nämlich oft mit dem aus, was sie unterlassen, nicht mit dem, was sie übermotiviert versuchen, ohne dass es gelingt. Roman Josi und Joel Vermin sind beste Beispiele für Spieler, die immer nur das machen, was möglich ist. Das Resultat sind gelungene Aktionen, die zu einer Stärkung des Selbstvertrauens führen. Solche Spieler werden gewissermassen aus sich selber immer besser und sind weniger Schwankungen unterworfen, als Spieler, die sich überschätzen.

Leicht gesagt, ich weiss. Besonders weil die Eigenschaft, entfesselt aufzutreten, auch eine Tugend ist. Aber es geht halt auch hier um die richtige Balance. Wer talentiert ist und diese findet, kann ein Grosser werden. Christoph Bertschy ist talentiert.

Herzig, wie der Papst im Zusammenhang mit der Vertragsverlängerung mit Antti Törmänen von «chummlig» spricht. «Chummlig» ist ja ein alter berndeutscher Ausdruck für etwas, das alle bequem und gäbig finden. Der neue Vertrag mit Antti ist aber nicht bequem und gäbig, sondern ist eine wunderbare Geschichte, ja fast ein Hockeymärchen, für das Marc Lüthi den Kamm ganz hoch tragen kann.

Die NHL Buben haben nämlich nicht die Entlassung von Antti Törmänen verhindert, sondern sie haben die ganze Teamhierarchie durcheinandergebracht. Die Rollen mussten neu verteilt werden, was viel Frustrations- und Unruhepotential in das gefestigte Gefüge des SCB brachten. Dasselbe geschah noch einmal im Januar, als die «Geschassten» nach dem Abgang der NHL Buben wieder in der Verantwortung standen.

Als dann die Mannschaft statt in ein Loch zu fallen regelrecht über sich hinauswuchs und statt verunsichert richtiggehend befreit aufspielte, war für mich die Gesellenzeit unseres Trainers definitiv vorbei. Antti Törmänen hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich wüsste nicht, wer und wie man das besser hingekriegt hätte.

Selbst für den verpassten Titel kann man Antti Törmänen nicht verantwortlich machen. Gewiss, man hätte die Druckphase der Zürcher noch mit einem Timeout brechen können. Aber ein Timeout gibt immer auch den Schlüsselspielern des Gegners Luft zum atmen. Hätte sich Dumont nicht verletzt, wäre der SCB in den letzten Finalpartien deutlich effizienter und unberechenbarer gewesen und überhaupt: Wer hätte letztes Jahr schon auf einen Finalisten SCB gewettet? Vielleicht Klaus Zaugg, aber bestimmt nicht die SCB Fans.

Nein, die Vertragsverlängerung mit Antti Törmänen um 2 Jahre war logisch und absolut richtig. Nicht weil es gäbig ist, sondern weil er ganz einfach gut ist!

Nach der Natipause stehen noch fünf Runden an. Der SCB hat auf das drittplatzierte Zug einen Vorsprung von sechs Punkten. Der zweite Tabellenplatz dürfte also gesichert sein.

Was die Aussichten auf den Qualisieg anbelangt, bin ich eher pessimistisch. Betrachtet man die Restprogramme von Fribourg Gottéron und dem SCB, stellt man fest, dass der Qualisieg dieses Jahr wohl an die Saanestädter gehen wird.

Restprogramm Fribourg Gottéron:

Genf (a)
Lugano (h)
Kloten (h)
Ambri (a)
Lakers (a)

Restprogramm SCB:

Langnau (a)
Biel (h)
Davos (a)
Zug (h)
ZSC (h)

Der Qualisieg wäre insofern wichtig, als dass der SCB bei einer allfälligen Halbfinalqualifikation bereits auf den Titelfavoriten ZSC treffen könnte. Noch etwas weit gedacht ich weiss. Aber da die Gegenwart hockeytechnisch nicht viel hergibt, bleibt mir nichts anderes, als die Zukunft. J

Mit Geoff Kinrade sei man zufrieden und man sei am reden. Dass man bisher noch zu keinem Vertragsabschluss gekommen ist, lässt eigentlich nur zwei Szenarien offen: Entweder hat Kinrade attraktive Alternativen und ist am feilschen, oder der SCB ist sich strategisch noch nicht sicher, mit was für Rollen man die Ausländerpositionen in der nächsten Saison besetzen will.

Man darf einmal mehr gespannt sein, ob wir in Sachen Transfers eine überraschende, oder aber eine vermeintlich logische Pressemeldung zu lesen bekommen.